Das Buch habe ich meiner Mutter geschenkt, weil es in London spielt und sie eine Reise dorthin plante. Der Klappentext klang wie eine verzaubernde Geschichte, um ein geheimnisvolles Manuskript. Marietta Piccini, eine Italienerin, die als freie Lektorin in London arbeitet, fällt zufällig ein Manuskript in die Hände. Sie ist von dem unfertigen Roman begeistert, ebenso wie ihr englischer Verleger. Leider weiß sie nicht, wer das Manuskript geschrieben hat. Daher begibt sie sich, mit den Hinweisen die sie im Buch findet, auf die Suche nach dem Autor. Dabei lernt der Leser ein wenig die englische Hauptstadt kennen, erhält Einblicke in das Leben der einsamen Italienerin in London und kann nicht fassen, wie viel Pech ein einziger Mensch haben kann.
Was in diesem Buch verwirrend ist, ist der häufige Perspektivenwechsel zwischen Auszügen aus dem gefundenen Manuskript und der Gegenwart. Die einzelnen Passagen heben sich zwar optisch ab, doch im Lesefluss ist es, vor allem am Anfang, störend. Im Großen und Ganzen hat Montasser einen netten, leicht zu lesenden Roman geschrieben, der über die unvorhergesehenen Wirrungen des Lebens philosophiert. Das Ende ist nicht wie erwartet und lässt den Leser ein wenig ratlos zurück. Den einen oder anderen Tippfehler habe ich auch gefunden, was mich bei PIPER schon überraschte. Als Reisevorbereitung auf London nur bedingt geeignet, für verregnete Tage auf dem Sofa ideal.