Der Spagat gelingt nicht immer. Sei es die sportliche Variante oder die Abwägung zwischen Hobby und Beruf. Mit zunehmendem Alter fällt beides schwerer.
So erging es mir in den letzten zwei Wochen. Auf der einen Seite steht mein Job, den ich wirklich mag. Wer kann das schon sagen? Auf der anderen Seite stand das Hobby. Geschichten erfinden, Welten schaffen, abtauchen in meine Fantasy. Das war bisher stets meine Ausgleich zum Berufsalltag.
Noch vor Weihnachten haute ich in die Tasten, um der Lektorin bei der Edition Krimi eine Vorstellung von Band Zwei zu liefern. Ich schrieb ein Exposé und lieferte die ersten 50 Seiten.
Mit welchem Ergebnis? Die Frau war nur am meckern. Gut, das Ende war noch keine Bombe, habe ich aber geändert. Doch die gute Frau hat schon die erste Seite meine Krimis zerrissen. Ich bin weiß Gott nicht perfekt, die Lektorin übrigen auch nicht, wie ich dem gedruckten Buch entnommen habe, aber es geht doch in der ersten Version eine Manuskriptes darum, ein Buch zu entwickeln. Und nicht dem Autor den eigenen Stempel aufzudrücken.
Ich habe mich daher entschlossen mit dem Verlag Edition Krimi kein weiteres Buch auf den Markt zu bringen. Auch weil ein gewissen Maß an Unprofessionalität in der Arbeit des Verlages steckte und der Autor bitte ausschließlich den Text zu liefern hat. Nach den Wünschen der Lektorin wohlgemerkt. Ach ja, jede Form von Marketingaktivitäten muss der Autor ebenfalls übernehmen, ebenso wie die Organisation von Lesungen. Das mag bei kleinen Verlagen ja Usus sein, aber dann kann ich doch wenigsten erwarten, dass Flyer und Poster nicht erst am Tag der Lesung in der Buchhandlung eintreffen. Oder?
Wie geht es weiter? Am Band Zwei schreibe ich vorerst nicht weiter. Mit ist der Spaß daran vergangen. Das kreative Schreiben muss sich vorerst hinten anstellen. Es wird noch jede Menge Wasser den Fluss hinabfließen, bevor ich wieder einem Verlag eines meiner ‚Babys‘ anvertraue. Ich werde zu gegebenem Zeitpunkt berichten. Irgendwann.