Viele Autoren, vor allem Selfpublisher, betreiben einen Blog mit Buchrezensionen. Dem stand ich bisher immer kritisch gegenüber. Darf ich als Autor die Werke anderer Schreibender kritisieren? Den Stil, die Geschichte, den unglaubwürdigen Handlungsverlauf? Bewerten diese Menschen Bücher negativ, weil sie ihr eigenen Werk als die Krönung der literarischen Schöpfung betrachten? Dabei hat doch jeder Schriftsteller seine Eigenheiten, seine spezielle Handschrift, die ihm das Prädikat Einzigartigkeit verleiht? Darf ich als ein Autor unter vielen mir wirklich die Freiheit heraus nehmen, andere Bücher in ein schlechtes Licht zu rücken, um den Leser vor einem möglichen Fehlkauf zu schützen?
Die Bewertungen von Büchern ist immer mit Vorsicht zu genießen. Auch eine Platzierung auf deutschen Bestsellerlisten sagt nichts über die Qualität eines Werkes aus. Außer vielleicht, dass der Autor mit seinem Buch den Geschmack der Zeit getroffen hat. Manchmal hilft die Freundschaft zu einem Buchkritiker der überregionalen Tageszeitungen, Fernsehauftritte können vergleichsweise hilfreich sein. Vor allem, wenn der Schriftsteller hübsch anzusehen ist.
Autoren lesen viel. Das bringt der Beruf mit sich. Auch ich versuche beim Lesen hinter das Geheimnis von Bestsellerautoren zu kommen, um meinen Stil anzupassen, meiner Geschichte den perfekten Schliff zu geben.
Oft wundere ich mich, wie der eine oder andere Autor die Kritiker überzeugen konnte, wenn mich selber auf Seite Neun die Langeweile überrollt. Manchmal halte ich durch. Bis Seite 67. Selten interessiert mich dann noch das Ende. Ich lese es dann auch nicht mehr. Solche Bücher wandern aus meinem Regal in den Schrank von Freunden, der Bücherei oder auf den Flohmarkt.
Trotzdem würde ich nicht per se sagen, dass es ein schlechtes Buch war. Es hat nur meinen Geschmack nicht getroffen. Buchkritiken sind immer, ob vom Literaturredakteur der ZEIT oder dem bloggenden Selfpublisher, eine persönliche Meinung zum Roman.
Daher dient als Grundlage für Rezensionen auf diesem Blog meine individuelle Auffassung zu einem Buch.