Eigentlich wollte ich nie wieder einen Agatha Raisin Krimi lesen. Der Grund; die Hauptfigur ist mir einfach zu unsympathisch. Agatha Raisin ist nur um ihr Aussehen bemüht (dabei habe ich als Leser keine Vorstellung davon, wie Agatha wirklich aussieht), ständig um die Aufmerksamkeit der Männer buhlend und permanent über das Landleben jammernd. Wäre sie halt in London geblieben. Agatha ist eine durch und durch egozentrische Person, die nur durch Zufall Mordfälle löst, weniger durch ihren Intellekt. Zur Abneigung rund um die Hauptfigur kommt, dass der kaufwilliger Leser 10,-Euro für magere 150 Seiten berappen muss. Finde ich absolut überteuert.
Warum habe ich den Krimi trotzdem gelesen? Wir hatten Sommerzeit und die Auswahl an verfügbaren E-Books in unserer Stadtbücherei war nur dürftig. Also lieh ich mir den aktuellen Krimi von M.C. Barton aus.
Es war so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Bis zum ersten Mord vergingen gut 70 Seiten (und das bei läppischen 150!). Bis dahin muss sich der Leser Agathas Leiden während des Friseurbesuches und ihr naives Denken antun. Schrecklich!
Die eigentlichen Mordermittlungen geraten in den Hintergrund und am Ende steht Agatha wieder als die dumme, ältere, unverheiratete Frau da, die sie nicht sein möchte.
Die ersten Bänder dieser Reihe waren noch erträglich und erfrischend heiter, aber spätestens jetzt unbedingt die Finger von dieser Reihe lassen.